Die ersten 6 Monate als Kleinunternehmer sind schon um. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man etwas gefunden hat, was man gern tut. Noch besser, wenn es andere so gut finden, dass sie es bei mir kaufen. Die erste Bestellung im Shop war ein absolutes Glücksgefühl, genauso wie die ersten Anfragen, die per Mail, per Instagram, per Facebook oder WhatsApp rein kamen. Oft von Seiten, von denen ich es nicht erwartet hätte. Es hat mich überwältigt, zum Lächeln und Strahlen gebracht und mir die Bestätigung gegeben, die ich mir selbst meist nicht geben konnte. Ich bin in den ersten 6 Monaten bereits am mir gewachsen, habe Ideen entwickelt und diese meine Hände umsetzen lassen. Makramee kam dabei sehr oft zu kurz. Gehäkelt habe ich dagegen bereits eine große Anzahl an verschiedenen Tierchen. Anleitungen dazu stammen von mir selbst. Die Entwicklung einer solchen Anleitung macht beinah genauso viel Spaß, wie die Amigurumis mit Garn entstehen zu lassen.
Garn. Manchmal ein heikles Thema. Zu Beginn habe ich mit Baumwollgarn kleinere Tierchen gehäkelt. Schnell kam ich dann zu Chenille Garn, welches einfach kuschelig und weich ist. Es verleiht den Amigurimis einen Kuscheltierfaktor, den das Baumwollgarn leider nicht hat. Dafür kann man mit Baumwollgarn filligraner arbeiten. Doch es dauert noch viel länger als mit Chenille. Dafür fusselt Chenille beim Vernähen, was mich zu Beginn das ein oder andere Mal meine Contenance vergessen ließ. Mittlerweile nähe ich Chenilleteile mit Baumwollgarn an und versuche so wenig wie möglich in Einzelteilen zu arbeiten. Bei meinen Ideen zumeist ein hoffnungsloses Unterfangen.
Ich habe bereits verschiedene Garne ausprobiert. Da ich mit meinen zum Verkauf stehenden Amigurumis verschiedene Richtlinien einhalten muss, begrenzt sich die Auswahl der einzelnen Marken von allein. Nicht immer kompatibel zu meinen kreativen Ideen. Da Amigurumis als Spielzeug gelten, weil sie eben aussehen wie sie aussehen und Kinder zum Spielen animieren, muss das Garn und alle anderen Bestandteile zertifiziert sein. Nur so kann ich wiederum sicherstellen, dass meine "Kunstwerke" auch für Babys und Kleinkinder ungefährlich sind, die gern mal alles mit dem Mund erkunden. Um bei solchen Richtlinien nicht den Überblick zu verlieren, bin ich dem Verein "Wir machen Spielzeug e.V." begetreten. Hier treffe ich nicht nur auf Gleichgesinnte, sondern auch auch viele hilfreiche Informationen und Unterstützung. Das erspart mir zwar nicht immer die Recherchearbeit, aber gibt eine gewisse Form von Sicherheit.
Und wie gehen jetzt die nächsten 6 Monate weiter? Spannend würde ich sagen. Denn zum einen will ich weiter mein Business ausbauen, was vor allem auch den Onlineshop betrifft. Zum anderen will ich mich auf Märkten versuchen. Von Angesicht zu Angesicht ist es sicher nicht unbedingt leichter, aber mit einem Lächeln im Gesicht hoffe ich das Eis zu brechen und auch Kunden zu gewinnen, die mich nicht kennen, die nicht auf Social Media unterwegs sind und auch nicht über 5 Ecken von meinen künstlerischen Ergüssen erfahren haben. Menschen, die unvoreingenommen und höchstwahrscheinlich noch viel schonungslos ehrlicher sind. Menschen, die meine Preise hinterfragen oder die einfach nur verzückt von den süßen Tierchen sind, die ich an meinen Stand verkaufe. Kann es sein, dass ich dabei auch mal nichts verkaufe. Klar. Kann ich damit umgehen? Wir werden sehen. Auf jeden Fall werde ich weiter wachsen und ich freue mich, wenn du mich auf meinem Weg begleitest.
Bunte Grüße von Karin